„Lass uns reden…“
- steffenfischer0
- 29. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Apr. 2023
„Ich kann nicht mehr“. Die junge Mutter von 2 Kindern (4 und 6 Jahre alt) ist verzweifelt und hilflos.
In ihrer Beziehung hatte es schon oft gekriselt. Coaching und Paartherapie haben leider keine nachhaltige Lösung gebracht. Pandemiebedingt ist die Familie in ihrer kleinen Wohnung eingezwängt. Der Vater arbeitet aus dem Home-Office. Schreiende Kinder und eine Partnerin, die sich nicht nur um Kinder und Haushalt kümmern kann, stören nur. Der Vater neigt zu verbaler Gewalt und lässt seinen Frust an der Familie aus.
Am Beratungstelefon der Konflikt-Hotline des Bundesverbandes Mediation e.V. (BMEV) erklärt mir die Frau mit tränenerstickter Stimme die Situation. „Was kann ich nur tun? Ich will nicht mehr in ständiger Angst vor einem neuen Ausbruch meines Mannes leben. Aber natürlich will ich auch nicht meine Familie riskieren, nur weil die Umstände im Moment so angespannt sind.“
Ich lasse sie erzählen, gebe ihr Zeit und Raum, um sich ihre Sorgen und Nöte von der Seele zu reden. Nach etwa 20 Minuten merke ich, wie sich etwas Entlastung andeutet. Dann frage ich: „Haben Sie Freunde oder Familie, denen Sie sich anvertrauen können?“ „Ich habe schon mal für einige Tage bei meiner Mutter gelebt. Das würde sicher auch jetzt funktionieren. Ich rufe sie gleich mal an.“
Und dann beendet die Frau unser Gespräch mit den Worten: „Vielen Dank für Ihre Zeit. Sie haben mir sehr geholfen.“
Es sind Situationen wie diese, die mir zeigen, dass sich mein ehrenamtliches Engagement in der Hotline lohnen.
Bist du in einer schwierigen persönlichen, familiären oder beruflichen Situation? Brauchst du jemanden, der dir zuhört und dich berät? Oder kennst du jemanden, der davon profitieren kann? Wir sind unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 247 3676 für dich erreichbar, 365 Tage im Jahr, 8 bis 20 Uhr.
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